Home-Office, eingeschränkte Mobilität, Kontaktarmut und verändertes Konsumverhalten machten zu Zeiten der Hochphase der Corona-Pandemie insbesondere vor den Marketingaktivitäten aller Werbetreibenden in Deutschland keinen Halt. Auch die aktuelle Situation rund um die Energieversorgung und Mehrbelastungen der privaten Haushaltskassen durch die Inflationsentwicklung fordert die Marketers zum Umdenken auf. Sicherlich gilt das nicht für jede Gattung gleichermaßen. Eine kurze datenbasierte Betrachtung des Werbemarktes und insbesondere von Audio Werbung im derzeitigen Marketingumfeld verschafft einen schnellen Überblick.

Umfragen der Nielsen Publikumsmessungen aus dem Oktober 2022 zufolge, sind verminderte Werbeausgaben im Zeitraum vom Januar bis Oktober 2022 gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahre 2021 zu verzeichnen (-3,2%). Dem ansteigenden Trend von 2021 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahre 2020, also inmitten der Pandemie, erleben die Investitionen in 2022 jetzt wieder einen deutlichen Rückgang. Das Niveau der Investitionen für Werbung aller Gattungen aus der Zeit vor Corona (2019) konnte über den gesamten Werbemarkt gerechnet jedoch gerade noch erreicht werden (Index 100).

Dem Trend zum Trotz erlebte Audio Werbung gegenüber dem Vorjahr mit den größten Zuwachs in diesem Zeitraum, liegt aber gegenüber der Zeit vor der Pandemie (2019) noch 5 Prozentpunkte hinter dem Investitionsniveau von damals zurück.

Laut dieser Marktanalyse machen die Spendings für Audio Werbung im Marketing Mix aller Werbetreibenden in 2022 einen Anteil von 5,3% aus. Den größten Anteil nimmt mit Abstand das Fernsehen (46,4%), gefolgt von Print (22%) und Online (12,4%) ein.

Trotz der vergleichsweise geringeren Anteile von Audio Werbung am Werbungsmarkt, sind die Vorteile von Werbung im Radio gegenüber anderer Gattungen nicht von der Hand zu weisen.

So sind insbesondere Verweildauer und Art der Werbewirkung gegenüber Online-Maßnahmen ein großes Plus. Der passive Konsum schafft eine unterbewusste Wirkung, die weniger flüchtig ist, als viele visuelle Reize.

Radio bietet gegenüber dem TV außerdem Möglichkeiten auch mit vergleichsweise kleinen Budgets eine vergleichbare Wirkung zu erzielen, insbesondere dann, wenn das beworbene Produkt oder die Dienstleistung nicht unbedingt bewegtes Bild erfordert. An den Inhalten der Audio Kampagnen von Seitenbacher oder Umckaloabo wird das zum Beispiel deutlich.

Nicht zuletzt sollte im Zuge der langfristig unumgänglichen Debatte und der größer werdenden Verantwortung der Unternehmen ökologisch zukunftsorientiert zu handeln und zu wirtschaften, im Marketingmix ein größerer Fokus auf der nachhaltigsten Form der Werbung liegen – Der Radiowerbung.

Audio Werbung vollzieht gerade einen Prozess des Umdenkens, um einerseits dem Nutzungsverhalten der Konsumenten Tribut zu zollen (Vgl. Online Audio), aber gleichzeitig eine erhöhte Attraktivität zu bieten, den Menschen überall und jederzeit Playlist, Informationsplattform und Erzähler mit lokaler Identität zu sein.
Welche Gattung kann das alles denn auch leisten?

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