Der perfekte Radiospot: So bleiben Sie im Kopf der Hörer!
Schmeißen Sie mal Ihre Suchmaschine an: Nach den ersten zwei Seiten mit Links zum Thema Radiospot habe ich nicht mehr weiter gezählt. Es gibt also Antworten hierzu wie Sand am – Sie wissen schon.
Ich ignoriere diese Artikel, denn die meisten scheinen mir viel zu lang und versuche mal die Antwort in Spotlänge zu geben. Zumindest fast. Einigen wir uns auf drei Punkte, das ist schon mal knackig:
1. Der Fahrstuhl
Ein Radiospot passiert nebenbei und er ist verdammt kurz. Etwa so kurz, wie der Fahrstuhl in Ihrem Büro für drei Etagen braucht. Solange haben Sie also Zeit den Hörer zu erreichen.
Wenn Sie mit Ihrem Kollegen im Fahrstuhl stehen, kommen Sie also bei der Wissensübermittlung zügig auf den Punkt: „Schon gehört? Wer am Freitag in der Kantine beim Bezahlen an der Kasse ‚Ahoi ’sagt, bekommt den Nachtisch umsonst dazu, meint Müller aus der Buchhaltung.“
Dann geht die Fahrstuhltür auf und die Nachricht ist übermittelt. Mehr Zeit haben Sie nicht – und brauchen Sie auch selten. Gestalten Sie so den Inhalt Ihres Funkspots. Senden sie keine ausufernden Schweinebauchanzeigen mit unnötigen Details.
2. Ach wie spannend!
Haben Sie wirklich etwas zu erzählen? Nur dann funktioniert Ihr Radiospot. Inhalte wie „Wir bieten besten Service und unsere Kunden sind uns wichtig!“ finden sich so in diversen Werbemitteln und sind eine Aussage, die vermutlich alle Unternehmen in der nächsten Einkaufspassage eifrig bestätigen würden. Im Spot wäre das also: genau, super unspannend.
Finden Sie heraus, was wirklich ein Kracher ist, den Sie bieten können – und die anderen eben nicht. Wenn Sie in einem gottverlassenen Saloon mitten in der Wüste der einzige Cowboy sind, der ein Pferd hat, werden Sie garantiert immer Freunde an der Bar finden, die Ihnen einen Drink ausgeben möchten.
3. Vokabeln lernen!
Ein guter Freund von mir ist zur Hälfte jovialer Rheinländer und zur Hälfte Finne. Daher weiß ich das „punainen bussi“ auf Deutsch „roter Bus“ heißt. Das war über längere Strecke ein Running Gag unter uns – am Ende hat sich diese Vokabel in mein Hirn eingebrannt: Ich habe durch Wiederholung gelernt. Ihr Radiospot muss also so gut wie der Running Gag sein: interessant und in ausreichender Wiederholung. Dann kann der Hörer die Botschaft lernen.
Das können Sie gerne selber testen: Schreiben Sie sich „punainen bussi“ auf einen Notizzettel, an den Badspiegel damit und eine Woche beim Zähneputzen darauf schauen. Anständige Zahnhygiene vorausgesetzt haben Sie die Botschaft des roten Busses nach einer Woche ein gutes dutzendmal aufgenommen. Das entspricht einer soliden Abverkaufskampagne im Radio. Nach so einer Kampagne haben die Hörer die Botschaft des Radiospots im Kopf verankert.
Und Sie Ihre skandinavischen Sprachkenntnisse verbessert.
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